Gustav
Altmann in Laubnitz
Briefauszüge
aus dem Dezember 1955 an Justus Benzler, vormals Laubnitz Nr. 104
Reddem,
den 22. Dezember 1955 |
Lieber
Herr Benzler,
Ihre
Gratulation zu unserer Goldenen Hochzeit ... habe wir mit
großer Freude und vielem Dank erhalten.
...
wohingegen wir alle drei [Söhne] verloren haben. Der Älteste
war in Sommerfeld verheiratet, den haben die Russen samt
seinem 9-jährigem Sohn mitgenommen und ist im Mai 1945 in
einem Lager gestorben, und sein Sohn ist nach 9 Jahren zurück
gekommen. Seine Frau lebt an der belgischen Grenze. Der
zweite, Richard, war in Rumänien, hat seit 1942 nicht mehr
geschrieben. Er war in Forst verheiratet. Seine Frau hat 2
Söhne. Hat sich wieder verheiratet und ist im Krankenhaus als
Pflegerin. Max, der bei Walter diente, hat seit 1945 nicht
mehr geschrieben. Er war erst in Afrika und hatte ein Auge
verloren. Kam wieder zurück nach Küstrin in Garnison. Seine
Frau hat einen Sohn und hat auch wieder geheiratet. Ist in
Kottbus als Säuglingspflegerin.
Wie
es uns ergangen ist, wird Ihnen wohl Hermann Jentsch berichtet
haben. Es ist immer so leidlich gegangen, aber im Herbst wurde
ich wurde ich wieder schwer krank. Ich hoffe, dass ich hier,
wenn ich es erlebe, im Januar mein 89. Jahr vollenden werde
und mich nach einer sanften Ruhe sehne. Im ganzen ist es uns
manchmal nicht gut gegangen. Auf das Alter zu Hause lebte man
besser.
Recht
viele Grüße von Ihrem früheren Arbeiter
Gustav
Altmann nebst Frau
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